Übung unter der Erde
(Menschen)-Rettungen aus Höhen und Tiefen stellen eine sehr hohe Herausforderung an die Feuerwehr dar. Ständiges Üben in diesem Themenbereich ist hierbei unumgänglich, so auch bei einer Gruppenübung im Frühsommer 2018: Übungsannahme war, eine Person ist in einen Brunnen gestürzt...
Bei der Feuerwehr gibt es einen Lehrgang „Menschenrettung und Absturzsicherung“ oder auch kurz MRAS genannt. Bei dieser Ausbildung wird den Kameraden beigebracht wie man Personen mittels Seiltechnik „Halten“, „Sichern“ und „Retten“ kann. Eine Anwendung solchen Wissens kann zum Beispiel im unwegsamen Gelände, bei Silorettungen, Grubenrettungen und Schachtrettungen zur Anwendung kommen. Erschwerend kann es sein, dass diese Tätigkeiten in Verbindung mit schwerem Atemschutz durchgeführt werden müssen.
Aufgrund dessen haben MRAS geschulte Kammeraden der Feuerwehr Lieboch eine Übung in diesem Bereich durchgeführt, die als Besonderheit aber unter die Erde geführt hat. Dank eines Liebocher Mitbürgers, hatten wir die Chance einen circa 16 Meter tiefen Brunnen als Übungsobjekt zu verwenden. Übungsannahme war, dass der Eigentümer bei Wartungsarbeiten in den Brunnen gestürzt ist und nun von der FF-Lieboch gerettet werden muss. Aufgrund der Sachlage haben unsere Kammeraden den KRAN Lieboch als sicheren Anschlagpunkt für die Seilrettung herangezogen.
Da man bei einem solchen „Einsatz“ niemals weiß, ob sich möglicherweise Gas in dem Brunnen befindet, hat sich ein Kamerad mit schwerem Atemschutz ausgerüstet. Dieser Kamerad wurde dann zur Menschenrettung mittels eines „RollGliss“ (ein Abseil- und Rettungsgerät) in den Brunnen hinabgelassen um die betroffene Person zu retten. Bei solchen „Einsätzen“ kommt hinzu, dass aufgrund des Platzmangels das Arbeiten erschwert ist und man unter anderem das Atemschutzgerät extra gesichert mit dem Kameraden in die Tiefe hinablassen muss.
Unsere Kameraden haben bei dieser Übung wieder einmal ihr Fachwissen auch in nicht alltäglichen Einsatzsituationen unter Beweis gestellt.
