Branddienst
Der Bereich Branddienst ist mit Sicherheit der Urgedanke einer Feuerwehr. Feuer und Brände waren seit jeher ein Horrorszenario für die Menschheit. Waren es früher einfache Menschenketten die Wassereimer aus einem Wasserspeicher über (meist weite) Strecken beförderten, haben sich hierzu die Methoden der Brandbekämpfung stark geändert.
Die (technischen) Möglichkeiten für die Brandbekämpfung sind heute je nach Bedarf und Budget für Fahrzeuge und Gerätschaften breit gefächert. Die Ausbildung der (eigenen) Mannschaft obliegt jedoch der Feuerwehr selbst und ergibt - je nach Ausbildungsstand der Einsatzmannnschaft - die Schlagkräftigkeit der jeweiligen Feuerwehr
Um langjährigen Feuerwehrmitgliedern eine Art „Auffrischung des taktischen Verhaltens“ bei Brandeinsätzen zu ermöglichen, gibt es dazu seit dem Jahr 200? die Möglichkeit mit der Branddienstleistungs-Prüfung (BDLP)
(FF Lieboch seit 2011)
zu Erweitern und die routinemäßig anfallenden Handgriffe zu automatisieren.
Diese Leistungsprüfung soll, durch ein geordnetes und damit zielführendes, Zusammenarbeiten zur Vertiefung und Erhaltung der Kenntnisse im Brandeinsatz, beitragen. Es geht dabei nicht um besonders schnelles Arbeiten, sondern vielmehr darum, dass die Löschgruppe eine gute und exakte Leistung mit dem eigenen Fahrzeug und den eigenen Geräten erbringt, wie dies im täglichen Einsatz gefordert wird. Die Verantwortlichen der FF Lieboch haben sich dazu entschlossen diese Prüfung in der TLF-Version (1:6) zu absolvieren. Da die FF Lieboch zu Brandeinsätzen zuerst mit den TLF 4000 ausrückt, ist dem Einsatzleiter bewusst, dass sich neben seiner Mannschaft auch 4000l Wasser im Fahrzeug befinden. Dies hat die Folge, dass die (geringere) Mannschaftsstärke sofort mit der Brandbekämpfung beginnt und die Wasserversorgung von der nachrückenden Mannschaft erledigt werden kann. Da in der heutigen Zeit – mehr den je – die Mannschaft bei jeden Einsatz unterschiedlich zusammengestellt ist, ist ein perfektes Zusammenspiel und das Wissen seiner Aufgaben jedes Einzelnen in der Gruppe, für den Einsatzerfolg sehr wichtig. Diese Leistungsprüfung soll, durch ein geordnetes und damit zielführendes, Zusammenarbeiten zur Vertiefung und Erhaltung der Kenntnisse im Brandeinsatz, beitragen. Worum geht es bei der BHLP: Bei der Branddienstleistungsprüfung (BDLP) arbeitet eine Löschgruppe (7 Mann, Gruppenkommandant, Melder, Maschinist, Angriffstruppführer, Angriffstruppmann, Wassertruppführer und Wassertruppmann) ein Brandszenario ab. Es wird der Gruppe eine von drei möglichen Aufgaben zugelost. Holzstapelbrand: Hierbei wird ein fiktiver Holzstapelbrand mit einem B-Rohr gelöscht. Es wird vom Wassertrupp eine Wasserversorgung vom Hydranten zum TLF hergestellt. Der Angriffstrupp baut eine B-Leitung zum Brandobjekt auf. Angriffstrupp und Wassertrupp gehen gemeinsam mittels B-Rohr zur Brandbekämpfung vor. Flüssigkeitsbrand: Hierbei wird ein fiktiver Flüssigkeitsbrand mit einem C-Mittelschaum-Rohr gelöscht. Es wird vom Wassertrupp eine Wasserversorgung vom Hydranten zum TLF hergestellt. Der Angriffstrupp rüstet sich mit Hitzeschutz aus und baut eine C-Leitung zum Brandobjekt auf. Der Wassertrupp baut den Zumischer in die C-Leitung, sorgt für die Schaummittelbereitstellung und überwacht die Schaumzugabe. Der Angriffstrupp geht mit Hitzeschutz und C-Mittelschaum-Rohr zur Brandbekämpfung vor. Scheunenbrand: Hierbei wird ein fiktiver Scheunenbrand mit einem HD-Rohr und einem C-Rohr gelöscht Es gilt auch das Nachbarobjekt zur Scheune zu schützen. Angriffstrupp und Wassertrupp beginnen gemeinsam mit dem Aufbau einer HD-Löschleitung in Buchten. Vom Wassertrupp wird anschließend eine Wasserversorgung vom Hydranten zum TLF hergestellt. Der Angriffstrupp beginnt die Brandbekämpfung mittels HD-Rohr. Der Wassertrupp baut an Herstellung der Wasserversorgung eine C-Lösch-Leitung auf und sichert mittels C-Rohr das Nachbargebäude. Für alle drei Aufgaben steht ein Zeitfenster zur Verfügung, welches weder unterschritten noch überschritten werden soll/darf. Ziel dieser Leistungsprüfung ist, mit eigenen Fahrzeugen, Geräten und Mitteln einen Einsatzerfolg abzuarbeiten. Die Mindestzeitvorgabe ist dazu vorgesehen, dass aus der Leistungsprüfung kein Wettbewerb entsteht und das Hauptaugenmerk am sicheren und genauen Arbeiten liegt. Die maximale Zeitvorgabe ist aber auch nur zu erreichen, wenn die Aufgaben geübt werden und die Hangriffe „sitzen“. Als weiterer Prüfungspunkt sind Fragen aus einen vordefinierten Fragenkatalog, sowie Geräte am eigenen Fahrzeug. Bei der Abfrage der Geräte muss der Teilnehmer diese bei geschlossener Tür bzw. Rollo aufzufinden und darf bei der Auffindung nur um eine Handbreite abweichen. Die gestellten Aufgaben - insbesondere die herzustellenden Löschleitungen - decken zu einem hohen Prozentsatz die möglichen Aufgaben einer Feuerwehr im Löscheinsatz ab. Mit der Adaptierung auf das jeweilige Einsatzszenario, kann das bei der Branddienstleistungsprüfung geübte auf fast jeden Brandeinsatz angewandt, bei jeden Kamerad hoffentlich abgerufen und somit zu einer bestmöglichen Brandbekämpfung führen. Historisches zum Thema Branddienst in der Freiwilligen Feuerwehr Lieboch
Im Jahre 1984 wurde ein Tanklöschfahrzeug mit 4000l Tank (TLFA 4000) in den Dienst gestellt. Mit diesem Fahrzeug steht den Einsatzkräften für den Erstangriff ein mobiler Wasservorrat von 4000l zur Verfügung. 1996 wurde der Fuhrpark um ein weiteres motorisiertes Fahrzeug erweitert. Das Löschfahrzeug (LFA) ersetzt den mittlerweile in die Jahre gekommenen Tragkraftspritzenanhänger. Mit diesem Fahrzeug, welches vorwiegend wasserführende Armaturen (u. a. Schläuche mit einer zusammengekuppelten Gesamtlänge von rund 1 km, Tragkraftspritze,…) mitführt, ist es nun sehr rasch möglich, das TLF über eine Zubringerleitung mit Löschwasser zu versorgen. Nach 25 jähriger, intensiver Nutzung des TLFA 4000 aus dem Jahre 1984 wurde eine Ersatzbeschaffung notwendig. Seit 2009 steht unser aktuelles Tanklöschfahrzeug (TLFA 4000) im Dienst, welches mit modernster Technik ausgestattet, der Grundstock für eine erfolgreiche Brandbekämpfung darstellt. |